Andor´s Jazzband (Holland)
Review
Genau drei Jahre ist es her, dass Andors Jazz Band bei uns im ehemaligen Bäustüble gastierte, damals jedoch noch in alter Besetzung; mit Andor Lukacz am Piano, der aber seit einem Jahr nur noch in kleineren Gruppen spielt.
Sein Sohn David ergänzt die Band als Saxofonist / Klarinettist mit großem Erfolg. Er ist außerdem ständiges Mitglied der Dutch Swing College Band. Andors Jazzband, nunmehr unter Leitung von Hans Bosch an der Klarinette und diversen Saxofonen, hat sich weiter mit zwei jungen Damen an der Trompete und am Schlagzeug verjüngt. Es war wieder einmal ein Genuss, eine Formation zu hören, die sich der Musik der goldenen 20er und 30er verschrieben hat und die musikalischen Themen wunderschön gesetzt im Kollektiv vortrug. Natürlich kamen Improvisationen bei den solistischen Einlagen nicht zu kurz.
Schon nach den ersten Takten von „Ain’t that a grand and glorious feeling“ war man in den „Roaring Twenties“ angekommen.
Ad Houtepen, ein mit allen Wassern gewaschener, musikalischer Fuchs glänzte durch die Beherrschung mehrerer Instrumente und seinen Gesang. Elister van den Molen (tp) blies interessante Passagen, Riffs und produzierte unter anderem zusammen mit Ad Houtepen ( co) gelungene Improvisationen.
Johann Lammers führte mit launigen Informationen durch das Programm, war in der backline am Banjo stets ein Garant für den Drive und gefiel mit seinem Solo „China Town“. Er drückt der Backline unverwechselbar seinen Stempel auf. Hans Koppes an der Tuba und Dovile Vastakaite am Schlagzeug ergänzten die Rhythmusgruppe. Dovile, meistens dezent aber wirkungsvoll im Hintergrund, trat mit einem Solo bei „ Sing, sing“ a la Gene Krupa ins Rampenlicht. Viktor Bronsgeest, machte nicht nur als routinierter und einfühlsamer Posaunist, sondern auch mit seinen Gesangseinlagen auf sich aufmerksam.
Nach einer doch fühlbaren Anlaufphase lief die Formation zur Höchstform auf und die Post ging ab. Allein schon die Schlussphase, mit dem sowohl solistisch als auch im Kollektiv berührend vorgetragenen „Creole Love Call“ und den sich dabei über den Saal verteilenden Musiker bewirkten mehrere Zugaben.
Das stilvolle Ambiente des sorgfältig vorbereiteten Wiley Club Saales komplettierte den Genuss des musikalischen Ausflugs in die Vergangenheit.
Das nächste Konzert dort kommt gewiss, nämlich am 10.01.2014.
Man sieht sich!
H.C.
Samstag, 23.11.2013, 20:00 Uhr
Wiley-Club, 89231 Neu-Ulm, Wiley Str. 4